Endlich war es soweit! Lange haben wir Drittklässler auf den 20. März gewartet und uns sehr auf diesen Tag gefreut. Unser erster Theaterbesuch überhaupt in der bisherigen Schulzeit – durch Corona durften wir bisher nicht.

Morgens trafen wir uns am Nebringer Bahnhof. Unsere Eltern brachten uns hin. Der Rucksack saß auf dem Rücken. So aufgeregt waren wir! Unser Ziel: „Der Räuber Hotzenplotz“ in der Staatsoper Stuttgart. Im Unterricht haben wir uns noch einmal mit dem Buch und dem Inhalt beschäftigt. Aber wer kennt ihn nicht, den Räuber, der die Kaffeemühle von Großmutter klaut? Der Seppel und Kasper in eine Falle lockt? Der mit dem großen Zauberer Petrosilius Zwackelmann gemeinsame Sache macht?
Unser Ausflug begann genau nach Plan. Der Zug wartete auf uns mit leeren Plätzen und brachte uns zum Bahnhof nach Stuttgart. Für einige von uns war allein schon die Fahrt ein Erlebnis – die erste Zugfahrt im Leben. Wie schön! Nach einem Spaziergang zum Opernhaus bewunderten wir das Gebäude von außen. Da wir Hunger hatten, konnten wir noch im Oberen Schlossgarten ein Picknick machen. Selbst die Stuttgarter Polizei begrüßte uns mit Blaulicht! Für die Sicherheit war also gesorgt. Gestärkt betra- ten wir das Staatstheater. Was für ein schönes Gebäude es war! Riesig kam es uns vor. Extra für uns gab es einen Bereich, in dem wir unsere Taschen abstellen konnten. Wir fühlten uns sehr willkommen.

Endlich ging das Singspiel los, die Oper. Ja, in einer Oper machen die Schauspieler aus Sätzen Lieder. Dies kam uns erst etwas komisch vor. Wenn wir etwas nicht verstanden haben, dann konnten wir vorne auf der Bühne mitlesen. Wir saßen auf den Balkonen, von denen wir alles beobachten konnten. Im Orchestergraben saßen die Musiker. Das Stück bestand aus zwei Teilen mit einer Pause. Der zweite Teil war viel spannender. Alle Rollen waren wirklich als Schaupieler auf der Bühne besetzt. Die Kostüme waren sehr aufwändig und die Bühne hatte die schönsten lilanen Vorhänge.